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Erwachsene – teilhabe
Reha-Management
Ein festes Ziel vor Augen: den Wiedereinstieg
Dass er zweieinhalb Jahre nach seinem Arbeitsunfall wieder einen Beruf ausüben kann, war für Helmut W. lange Zeit undenkbar. Doch dank Unterstützung durch das Reha-Management der bfz Alpenvorland konnte er genau in der Branche wieder Fuß fassen, in der er sich schon früher zu Hause fühlte: dem Baugewerbe.
Schwere Lasten kann er zwar nach wie vor nicht tragen, aber für seine Kolleg*innen bei der GeMoBau in Wasserburg am Inn ist das kein Hindernis – mit seiner Erfahrung als Baufachwerker, Lagerist und Kommissionierer macht Helmut W. vieles wett.
Ein Arbeitsunfall, der alles verändert
Gerade mal sechs Monate war er als Kommissionierer in einer Backstube angestellt, als er sich im Januar 2019 den Oberschenkelkopf bricht. Er erhält eine künstliche Hüfte, aber Schmerzen und Taubheitsgefühle begleiten seinen Alltag. Die körperlich fordernden Aufgaben in der Bäckerei kann er nicht mehr bewältigen. Was ihm aber vor allem zusetzt, ist das Fehlen jeder Perspektive: „Ich hatte extreme Schmerzen und musste viele Medikamente einnehmen. Ich wusste nicht, wie es weitergehen und ich meine Familie ernähren sollte“, erzählt Helmut W. im Rückblick.
Über seine Berufsgenossenschaft stößt der damals 52-Jährige auf das Reha-Management der bfz Alpenvorland – und fasst neuen Mut.
In Coaching- und Beratungsgesprächen entwickeln seine Reha-Betreuer neue berufliche Perspektiven. Mithilfe von Belastbarkeitstests sondieren sie Berufsfelder, die sowohl seinen Qualifikationen als auch körperlichen Fähigkeiten entsprechen. In dieser Zeit der Neuorientierung bessert sich auch sein Gesundheitszustand. „Es tut sich was“, erinnert sich Helmut W. an diese Phase. „Ich kann an meiner Belastungsgrenze arbeiten. Da ich meine Medikamente umgestellt habe, bin ich zu 80 bis 90 Prozent schmerzfrei. Ich will es anpacken. Denn eine sechsköpfige Familie wartet zu Hause auf mich.“
Vom Unfall in den Wiedereinstieg
Januar 2019: Arbeitsunfall Oberschenkel-kopfbruch
Februar 2019:
Operation – Helmut W.
erhält neues Hüftgelenk
2019/2020: Gesundheitliche Reha
ab Frühjahr 2021: Coaching im Reha-Management bfz
November 2021: Festanstellung
bei GeMoBau
Herbst 2021:
Praktika im Bereich Logistik/Baubranche
„Ich will es anpacken. Eine sechsköpfige Familie wartet zu Hause auf mich.“
Helmut W.
Neue Perspektiven
Im Herbst 2021 unternimmt der Oberbayer entschlossen den ersten Schritt zurück ins Berufsleben: In zwei Praktika erhält er die Möglichkeit, seine Fähigkeiten und Belastungsgrenzen zu testen. Sein Reha-Betreuer bei den bfz, Hector Langer, erinnert sich: „Die Tätigkeit im Lager einer Spedition beanspruchte seine Hüfte zu stark. Beim Praktikum in einem Bauunternehmen war er aber ganz in seinem Element. Dank seiner Erfahrung konnte er die Einschränkungen bei körperlich anstrengenden Abläufen leicht ausgleichen.“
Bedenken hinsichtlich seiner Belastbarkeit konnten die Reha-Fachkräfte der bfz in Gesprächen mit dem potenziellen neuen Arbeitgeber rasch ausräumen. Und dann spielte dem Rehabilitanden noch ein glücklicher Zufall in die Hände. „Helmut W. war uns als sympathischer Nachbar eines unserer Mitarbeiter bereits bekannt“, resümiert Petra Kameter, Prokuristin der GeMoBau. „Außerdem hatte er Qualifikationen, die für unseren Betrieb passten. Darum wollten wir ihm eine Chance geben. Es war die richtige Entscheidung.“
Zweieinhalb Jahre nach seinem Arbeitsunfall hat Helmut W. sein großes Ziel erreicht: Der Wiedereinstieg ins Berufsleben ist geschafft. Er wurde von der GeMoBau in Festanstellung übernommen und arbeitet seither in einem Team, das hinter ihm steht.
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Menschen mit Behinderungen haben oft Schwierigkeiten, digitale Geräte oder Software für die Aufgaben- und Problemlösung zu nutzen – egal ob im Job oder im Privaten. Der Grund: Viele Anwendungen sind nicht auf die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet.
Vor allem Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen fällt der sichere Umgang mit digitalen Medien schwer. Dabei können sie gerade damit ihre Berufschancen klar verbessern, wie eine Studie des f-bb zur „Zukunft digitaler Teilhabe von Menschen mit Behinderung“ belegt (siehe unten). 90 % der Befragten fordern daher von den Herstellern digitaler Technologien, ihre Angebote für Nutzer mit physischer oder psychischer Beeinträchtigung zu optimieren.
Die Digitalisierung hilft Menschen mit Beeinträchtigung, am Arbeitsleben teilzuhaben
Menschen mit Behinderung müssen sich selbst darum kümmern, ihre Einschränkungen abzubauen, um digitale Medien zu nutzen
Die Digitalisierung macht die Tätigkeiten komplexer. Das verringert die Beschäftigungschancen von Menschen mit Behinderung
Die Medien müssen so angepasst werden, dass Menschen mit Behinderung sie auch nutzen können
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